Vorstandsmitteilung vom 16.11.2020
Liebe Mitglieder des TuS 1896 Sachsenhausen,
liebe Fußballfreunde im Kreis Oberhavel,
dem Ansehen unseres Vereins als einem der höchstklassigen Vertreter der Region wurde in den zurückliegenden Wochen massiver Schaden zugefügt. Viele Jahre harter Arbeit mit nachhaltigen Bemühungen um ein seriöses Image, um Nachhaltigkeit, Struktur, Fairplay und Sponsorengewinnung liegen hinter uns.
Als Vorstand können wir nicht zulassen, dass der im Raum stehende Vorwurf über einen zweifellos inakzeptablen Vorfall während des Meisterschaftsspiels beim SV Altlüdersdorf unsere positive Entwicklung der vergangenen Jahre in Frage stellt. Der TuS Sachsenhausen hat alles im Rahmen seiner Möglichkeiten Stehende getan, um zur lückenlosen Aufklärung des Eklats am 31. Oktober 2020 beizutragen.
Wir haben nach vielen Gesprächen mit unserer Mannschaft, mit Fanvertretern und zahlreichen Partnern beschlossen, die Initiative zu ergreifen, nach vorn zu schauen und weiter nachdrücklich an unserem positiven Erscheinungsbild zu arbeiten. Wir haben uns unmissverständlich wiederholt klar und deutlich gegen jede Art von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung positioniert. Diese Position gilt für uns nach wie vor. Dennoch sind wir als Verein in der öffentlichen Wahrnehmung kollektiv in ein schlechtes Licht gerückt worden.
Dort gehören wir nicht hin und sind fest entschlossen, uns daraus aktiv zu befreien – wie bereits in der Vergangenheit mit Taten statt nur mit Worten. Wir als Sportverein wollen nicht ohnmächtig auf ein Sportgerichtsurteil warten, sondern sofort Farbe bekennen und Zeichen setzen. Mit konkreten Maßnahmen und einem Verhaltenskodex ohne Interpretationsspielraum, der sofort nach seiner Inkraftsetzung, zum Leitbild des TuS Sachsenhausen gehören wird. Folgende Ziele wurden sowohl im Vorstand als auch im Fanclub verabschiedet:
– Kurzfristige Erarbeitung eines Verhaltenskodexes für die Mitglieder des Fanklubs, die namentlich erfasst werden sollen. Dieser Verhaltenskatalog beinhaltet auch Konsequenzen bei Nichteinhaltung.
– Zusammenarbeit mit der Initiative „Tolerantes Brandenburg“.
– Installierung eines Fanbeauftragten als Schnittstelle zwischen Anhängern und Vorstand.
– Klares Bekenntnis gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung in den verschiedenen Vereinsmedien bzw. auf den Spielankündigungsplakaten.
– Ausrichtung eines offenen Turniers für Mannschaften mit und ohne Migrationshintergrund
– Offensiver und wiederkehrender Hinweis des Stadionsprechers vor Spielbeginn und in der Halbzeitpause auf die sichtbare angebrachte Stadionordnung in der Sportanlage, die ausdrücklich jegliche Form von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit Haus- bzw. Stadionverbot geahndet.
Der TuS Sachsenhausen ist ein weltoffener Sportverein, der für Toleranz und Vielfalt steht und genau diese Werte im täglichen Spiel- und Trainingsbetrieb lebt. Sowohl im Nachwuchs als auch im Erwachsenenbereich gestaltet sich die selbstverständliche Integration von Spielern mit Migrationshintergrund seit jeher problemlos. Fremdenfeindlichkeit hat bei uns keinen Platz!
Der Vorstand des TuS Sachsenhausen